Der SPD-Abgeordnete Mehmet Ali Seyrek wollte vom Senat wissen: „Wie viele junge Frauen und Männer haben in den vergangenen fünf Jahren unmittelbar im Anschluss an einen berufsqualifizierenden Schulabschluss keine betriebliche Ausbildung begonnen, weil sie keine geeignete Stelle gefunden haben?“
Rund 42 Prozent der Jugendlichen wollten direkt nach der Schule eine Ausbildung machen, so die Antwort des Senats. Davon hätten sich im Herbst 2010 rund 36 Prozent und 2011 32 Prozent in einer Ausbildung befunden. Der überwiegende Teil der Ausbildungssuchenden sei zunächst in berufsvorbereitende Maßnahmen eingetreten. „Wie viele dieser sogenannten Altbewerber hatten einen Migrationshintergrund? Welche besonderen Anstrengungen unternehmen Schulen und Arbeitsagentur, um Absolventen mit Migrationshintergrund, die einen berufsqualifizierenden Abschluss haben, ohne Verzögerungen den Übergang in eine betriebliche Ausbildung zu ermöglichen?
Viele Jugendliche besonders mit Migrationshintergrund haben keinen Überblick über ihre Möglichkeiten. Was wird da unternommen?“, hakte Seyrek nach. Etwa 40 Prozent der Altbewerber habe einen Migrationshintergrund, erklärte der Senat. Es werde ein Beratungskonzept entwickelt, um deutlich auf die praktische Berufsausbildung zu orientieren. Im diesem Jahr wolle man einen Schwerpunkt auf Jugendliche mit Migrationshintergrund legen und dabei noch enger mit dem Bremer Rat für Integration zusammenarbeiten.
Nebil • 09. Dezember 2015 • 14:43
Merhaba Mehmet-Ali Abi,
was mich beim Thema Ausbildung von Menschen mit Migrationshintergrund am meisten nervt sind die Unternehmen, die immer noch ausländisch stämmige Fachkräfte benachteiligen. Es ist nicht die Frage der beruflichen Qualifizierung, sondern die Akzeptanz, Toleranz und persönliche Aufgeschlossenheit vieler Unternehmen, Manager und Firmenchefs. Qualifizierungsmassnahmen werden in Hülle und Fülle angeboten. Da kann ein Ausländer auch 1000 Zertifikate haben, trotzdem wird er keine geeignete Stelle finden, die seinen Wünschen bzw. seinen Fähigkeiten entspricht. Alle reden vom demografischen Wandel, aber es fehlt die entsprechende Reaktion. Wir haben viele hochqualifizierte und gut ausgebildete Fachkräfte mit Migrationshintergrund, denen in Unternehmen aber kaum eine Perspektive geboten wird. „Friss oder stirb“ ist die Devise. „Kannst froh sein, überhaupt einen Job zu haben“. „Auch wenn du mir 100 deutsche Personalausweise vorlegst, für mich bleibst du Ausländer“. Solche Aussagen höre ich ständig. Warum zahlt Deutschland dann so viel Geld für die Ausbildung, Studium usw., um uns Migrationskinder doch nur „minderwertige“ oder gar keine Jobs zu geben?
Dann können wir es auch lassen.
Es ist durch verschiedene Studien hinreichend belegt, dass Menschen mit Migrationshintergrund bei Stellenvergaben definitiv benachteiligt werden.
Das sollte man auch mal ansprechen. Da sollte die Bundesregierung und das Land Bremen und andere als Vorbild vorangehen!!!
Es gibt eine Frauenquote. Und alle klatschen Beifall. Warum gibt es keine Ausländerquote? Was ist da mit dem Beifall?
Viele Grüße
Nebil